Auszug aus dem Bericht im Mitteilungsblatt des Marktes Stammbach November 2014
Viele reden davon!
Wir tun es!
Seit dem letzten Bericht in diesem Gemeindeblatt über die Gründung des Helfers vor Ort für unsere Bürger in und um Stammbach hat sich viel getan. Ursprünglich wollte die Feuerwehr Stammbach eine Kooperation mit einer anderen Hilfsorganisation eingehen, aber aus der geplanten Zusammenarbeit der ortsansässigen Gruppe eines bayrischen Rettungsdienstes wurde wegen dessen Personalknappheit leider nichts.
Nichts destotrotz wird dies Projekt nun die Feuerwehr Stammbach im Alleingang starten! Manche nennen das ja schon eine Bürgerbewegung – Jeder von den Bürgern ist aufgerufen mitzumachen und nach Möglichkeit diesen HvO zu unterstützen.
Sechsundzwanzig Stammbacher Bürger haben bereits jetzt ihre Zusage gegeben, diesen Dienst unter der Führung der Feuerwehr Stammbach beizutreten. Die Ausbildung beginnt bereits am Wochenende 8. und 9. November um 8:00Uhr mit einem sechzehnstündigen Erste-Hilfe-Lehrgang im Feuerwehrgerätehaus! Für Interessenten wäre noch eine kurzfristige Anmeldung möglich.
Die Sanitätsausbildung wird Anfang des Jahres 2015 mit einem 80-stündigen Lehrgang durchgeführt, die auch eine Defibrillatorausbildung beinhaltet.
Warum tun wir das? Zielsetzung ist den hilfefreien Zeitraum bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu minimieren. Nachweislich kommt es nicht selten vor, dass der Rettungswagen aus Münchberg bereits im Einsatz ist und bis ein Ersatzfahrzeug aus Bad Berneck oder Stadtsteinach kommt, es 20 – 30 Minuten dauert.
Bei einem Herzinfarkt oder einer schwerwiegenden Verletzung viel zu lange – dies wollen die Kameradinnen und Kameraden ihrer Freiwilligen Feuerwehr Stammbach verhindern. Wir wollen unterstützend tätig werden: vor allem im häuslichen Bereich, bei der Betreuung von Verletzten. Allein die Anwesenheit eines qualifizierten Helfers in einem Notfall beruhigt die Beteiligten ungemein. Natürlich möchten wir auch z.B. bei Arbeitsunfällen mit Personenschäden in den Betrieben unsere Hilfe anbieten. Deshalb gründen wir den Helfer vor Ort! Auch der Markt Stammbach steht unterstützend hinter diesem Projekt und die Bürgerstiftung Stammbach steht positiv diesem Projekt gegenüber.
Dass dies nicht ganz umsonst ist, dürfte Jeden von ihnen bekannt sein. Eine Freiwillige Feuerwehr ist eben mehr mit Löschgeräten, als mit medizinischem Gerät ausgerüstet. Bereits jetzt, hat die Feuerwehr über einen Wettbewerb der Raiffeisenbanken 2000.—€ Preisgeld für die öffentliche Vorstellung dieses Projektes gewonnen. Dieses Geld soll ausschließlich für die Anschaffung von benötigen Gerät verwendet werden. Diese Geräte sind natürlich dann immer vor Ort bei uns in Stammbach und werden ständig einsatzbereit gehalten um jederzeit eingesetzt werden zu können. Dies ist natürlich ein Versprechen, das kein anderes Rettungsunternehmen garantieren kann.
Am Montag, den 21. Juli 2014 fand unsere erste Zusammenkunft für unser Projekt HvO/First Responder Stammbach statt.
Fast alle die ihr Interesse bekundet hatten waren anwesend. Neunzehn Frauen und Männer waren gekommen und beim Start des neuen HvO/First Responder dabei zu sein.
Richtig los gelegt hat man dann gleich, was die Ausbildung anbelangt. Schon beim ersten Meeting wurden die Termine abgesteckt und die ersten Ausbildungsdetails besprochen. So ist geplant einen Erste-Hilfe-Lehrgang Anfang Oktober abzuhalten - damit alle das gleiche Grundwissen haben. Je nach Verfügbarkeit wird dann die Sanitätsausbildung begonnen. 80 Stunden Ausbildung nehmen dann diese Bürger von Stammbach auf sich, um ihren Mitbürgern in Falle eines Falles zu helfen.
Im Moment machen wir den ersten Schritt:
Als Erstes lief eine Werbung im eigenen Haus - innerhalb unserer Wehr - an. Jeder Aktive bekam eine Mitteilung (ähnlich wie unten) und einen Rückantwortschein mit der Auswahl, ob die Mitarbeit beim HvO beabsichtigt ist oder ob von vorne herein eine Absage erteilt wird.
44 Rückantworten wurden verteilt, 20 kamen zurück. Von diesen 20 äußerten 17 die Bereitschaft die HvO-Tätigkeit aktiv zu unterstützen, beachtlich ist auch dass unter diesen auch vier Feuerwehranwärter ihre Unterstützung signalisierten. Herzlichen Dank!
Aktuell ist auch eine Zusammenarbeit mit einer Stammbacher Ortswehr geplant. Hierzu laufen noch Gespräche, bis dto. kann noch kein Ergebnis veröffentlicht werden.
Gleichzeitig wurde im Gemeindeblatt eine zweiseitige Information für die Bürger eingestellt. Drei Bürgerinnen meldeten sich sofort.
Wir werden aber in der Märzausgabe nochmals einen Bericht schalten, damit wir die Bürger ein weiteres Mal sensibilisieren können.
Im Mai erschien nochmals ein Bericht über die mögliche Mitarbeit - leider ohne Erfolg. Die Initiatoren entschieden sich einen Infostand auf dem Pfingstmarkt aufzubauen um an die Bevölkerung zu kommen. Hoffentlich kommt nun endlich der Durchbruch!
Auch ihr Name könnte hier stehen:
Wir sind engagierte Bürger und stellen die Stammbacher Ersthelfereinheit:
Selin Döhla
Philipp Ehrler
Ursula Ehrler
Stefan Gärtner
Katharina Heilmann
Kevin Koch
Andrea Köppel
Kevin Köppel
Patrik Köppel
Roland Köppel
Florian Kolb
Julian Prell
Heribert Scherdel
Johannes Scherdel
Jens Schirrmacher
Michael Schreckhas
Tanja Schreckhas
Manuela Schuberth
Silke Schuberth
Silke Schüttler
Björn Stöcker
Benjamin Quaiser
Braucht Stammbach wieder einen
„Helfer vor Ort“?
Wer von den Stammbacher Bürgern würde sich bei dieser Organisation der Nächstenhilfe beteiligen?
Zur letzten Gemeinderatsitzung wurde der Vorsitzende der Feuerwehrvereins Stammbach Heribert Scherdel und der Kommandant der Feuerwehr Stammbach Roland Köppel eingeladen, um ihren Vorschlag der Neugründung des „Helfer vor Ort“ kurz HvO in Stammbach vorzutragen.
Die beiden engagierten Feuerschützer wollen dem Abhilfe schaffen, dass eine verletzte, verunglückte oder gar eine Person mit Herzinfarkt im Stammbacher Gemeindebereich lange manchmal zu lange auf den öffentlichen Rettungsdienst warten muss. Teilweise sind dies 20 Minuten oder mehr. Leider für manchen dann doch zu spät.
Die Grundaussage der Beiden:
Wir wollen helfen, dazu brauchen wir die Hilfe aller Stammbacher Bürger, auch denen in den Ortteilen, wenn zwischen Leben und Tod, Minuten stehen.Knapp zwei Jahre hatten wir bereits den Luxus, diese Sicherheit dem Bürger gegenüber, unser Eigen zu nennen. Leben von Bürgern konnten nachweislich gerettet werden, die sonst ohne HvO nicht mehr unter uns wären!
Leider musste dieses, doch ehrgeizige und hoch qualifizierte Projekt, frühzeitig wegen interner Schwierigkeiten des ASB-Ortsverbandes eingestellt werden.
Doch die Aufgaben, die Gründe und der Bedarf, dass sich eine Weiterführung lohnt, bleiben weiterhin unbestritten. Die über 100 Alarmierungsanforderungen der ASB-Ersthelfer über die Einsatzleitstelle, innerhalb des vergangenen Jahres sprechen für sich.
Der Bürgermeister spielte der Feuerwehr Stammbach den Ball zu, mit der Option, ob nicht die Feuerwehr diese Aufgaben übernehmen könnte. Aber gleich vorneweg betont, die Feuerwehr hat andere Aufgaben, hat andere Leitbilder und ist personell gar nicht in der Lage, diesen Auftrag alleine zu bewältigen.
Schon alleine der Interessenkonflikt als alleiniger Träger eines HvO könnte Schwierigkeiten bereiten, die bereits jetzt abzusehen sind.
Aber trotzdem nehmen die beiden Floriansjünger den gespielten Ball gerne an – sie werden eine Gründung mit einer Beteiligung der Feuerwehr Stammbach unterstützen!
Wohlgemerkt unterstützen! Sie kennen den Vorsitzenden und den Kommandanten ihrer Feuerwehr, wenn die was annehmen, wenn die was verfolgen, dann machen sie das mit Überzeugung, nach reiflicher Überlegung des Nutzen und unterstützen dieses dann bis zum Ende.
Aber dieses Projekt steht und fällt mit der Unterstützung jedes einzelnen Bürgers, ob Alt oder Jung, ob Frau oder Mann, jeder kann mitmachen und jeder kann sich engagieren. Jeder von ihnen kann Hilfe, erste Hilfe leisten, wenn er nur will!
Aus diesem Grund ist die oberste Priorität Leute zu mobilisieren, Leute anzusprechen die für diese Aufgabe geeignet erscheinen. Der Aufruf der Feuerwehr ist laut und kräftig, dass auch jeder die Botschaft aufnimmt und seine Hilfe in den Dienst der Allgemeinheit stellt, um hier aktivstes Ehrenamt zu bestreiten.
Die Feuerwehr hat einen Plan, eine Vorgehensweise erarbeitet, die in fünf Schritten, durchführbar erscheint.
Ein Schritt muss nach dem anderen abgearbeitet werden. Nur, wenn alle fünf Schritte sauber und präzise erfüllt werden, wird das Projekt HvO Stammbach eine super Chance und auch für die Zukunft ein Bestehen haben.
Aber was ist denn die Aufgabe und was wird dann zum Auftrag einer solchen HvO-Gruppe:
Der Helfer vor Ort leistet
Das Angebot des HvO ist in der Regel eine rein freiwillige Leistung der Organisation, die sich auf ehrenamtliches Engagement stützt. Eine bestimmte Besetzungs- oder Bereitschaftszeit wird nicht vorgegeben. Natürlich ist eine 24-Stundenbereitschaft und das 365 Tage im Jahr eine wünschenswerte Besetzung, aber es könnten auch nur die Bereitschaftszeiten auf die Nächte und/oder Wochenenden/Feiertage beschränkt werden.
Die Alarmierung durch die Leitstelle erfolgt dennoch rund um die Uhr. Der reguläre Rettungsdienst kommt pflichtgemäß immer zum Einsatz, das heißt, der Patient bekommt mindestens die Hilfe, die gesetzlich geregelt ist – wenn der HvO ausrücken kann, dann bekommt unser Bürger eine freiwillige und für ihn kostenlose Zusatzleistung.
Die weitere Vorgehensweise sieht so aus:
Als erster Schritt, der Grundlegenste und Allesentscheidende überhaupt: Gebraucht wird die Unterstützung Aller, der Bürger, der Gemeindeverwaltung, des Handwerks und der Industrie.
Es muss Personal/Helfer akquiriert werden, dass genügend Freiwillige zu dieser Tätigkeit gewonnen werden. Auch die Bürger und die Feuerwehren in den Außenorten können sich beteiligen! Es wird die Unterstützung von anderen Hilfsorganisationen wie z.B. DRK, BRK, Wasserwacht und Bergwacht oder deren Mitglieder oder auch Personen die bereits grundlegend sanitäts- oder rettungsdienstliche Erfahrung von ihrer beruflichen Seite aufweisen können, gefordert.
In Stammbach und den Ortsteilen gibt es dafür Potential, nur müssen diese Personen zu unserer guten Sache gewonnen werden. Es muss eine Mindestanzahl von Helfern gesetzt werden um hier dieses Projekt auf genügend Säulen aufbauen zu können.
Von vornherein wird sichergestellt, dass die Tätigkeit als HvO nicht unbedingt die Mitgliedschaft und Mitarbeit in einer dieser vorgenannten Hilfsorganisationen Bedingung sein wird.
Um jetzt in diesem Stadium schon Finanzmittel einzusparen, wäre nun der zweite Schritt an der Reihe:
Für einen unbedingt erforderlichen Frühdefibrillator oder AED genannt und einem entsprechend ausgerüsteten Rettungsrucksack werden die Werbetrommeln gerührt, um diese zwei Geräte, die die Mindestausstattung bedeuten, evtl. über Spendengeldern oder Fördermittel zu beschaffen.
Hier würde die Feuerwehr mit dem gewonnen Preisgeld aus dem Raiffeisenbankförderpreis auf jeden Fall unterstützen. Auch auf Unterstützung von den örtlichen Vereinen und Institutionen bei denen z.B. schon teilweise jahrzehntelang Sicherheitswachen von der Feuerwehr gestellt werden, könnte bestimmt angeklopft werden um sich die Beschaffung der lebensrettenden Geräte großzügig finanziell unterstützen zu lassen.
Als dritter Schritt muss die Tätigkeit des HvO unter dem Schirm einer Hilfsorganisation, einer „Behörde und Organisation mit Sichereitsaufgaben“, kurz BOS, gestellt werden. Sonst sind Probleme
· mit der Alarmierbarkeit von der integrierten Leitstelle und
· mit der Kommunikation im Funkbereich und
· mit der Aufnahme als Mitglied in den Rettungszweckverband Hochfranken
vorprogrammiert.
Nennen wir diesen Schirm ganz einfach einmal Heimat. Diese Heimat des HvO muss dann die Ausbildung und die Fortbildung planen, Koordinieren und überwachen.
Unbedingt ist eine Kooperation von mehreren BOS-Einheiten zu planen. Eine davon könnte die Feuerwehr sein, da hier mindestens im Bereich Kommunikation und Technik ein gewisses Knowhow vorhanden ist. Über eine eigene Verwaltungsstruktur innerhalb dieser Heimat muss nachgedacht werden.
Der vierter Schritt wird dann die Finanzierung der weiteren Ausrüstung nach den Vorgaben des bay. Innenministeriums sein. Auch muss über die Mobilität der Helfer entschieden werden und zeitgleich
den fünften Schritt die Ausbildung der Helfer nach den gesetzlichen Vorgaben und dem versicherungstechnischen Aspekt. Die geforderte Ausbildung zum Sanitätshelfer müssen alle, die sich der Aufgabe des HvO stellen, durchlaufen.
Zusätzlich muss die Berechtigung im Bereich der Frühdefibrillation abgelegt werden. Da diese Qualifikation im Moment, zumindest keine Feuerwehrkameraden nachweisen können, muss die rund 60 stündige Grundausbildung umgehend durchgeführt werden, um für die Aufgaben wie z.B.:
gewappnet zu sein.
Dass dies eine umfangreiche Hausaufgabe ist, und nicht ganz einfach von heute auf morgen erledigt werden kann, ist nicht zu verleugnen. Aber mit Mut, Überzeugungskraft und Idealismus können diese Aufgaben gemeinsam geschultert werden und vielleicht schon im Herbst 2014 mit dem neuen HvO Stammbach in Betrieb gehen.
So liebe Bürger, jetzt sind sie gefordert, ob sie sich an dieser Sache beteiligen wollen.
Bitte melden sie sich, für weitere Auskünfte, Anregungen und natürlich Unterstützung stehen ihnen, der Vorsitzende H. Scherdel (Tel. 614) und der Kommandant R. Köppel (Tel.1022) gerne zur Verfügung, auch unter mail FeuerwehrStammbach@t-online.de ist dies möglich.